Sonntag, 22. Oktober 2006

Von pendaisons de crémaillère und Nachtbussen

Es ist 4 Uhr und ich bin eben von einem der besten Abende in Paris heimgekommen. Eine Freundin meiner neuen Tandempartnerin Elisabeth hat eine pendaison de crémaillère gefeiert, das Aufhängen des Kesselhackens, wie der Franzose in seiner äußerst bildhaften Sprache und wieder einmal sich im Wortfeld des Essens bedienend eine Wohnungseinweihungsparty nennt und ich war eingeladen. Endlich mal einen ganzen Abend nur Französisch sprechen! Es hört sich wirklich komisch an, jetzt bin ich schon über einen Monat hier und dennoch ist es das erste mal, dass ich dazu die Gelegenheit hatte. Bisher hat sich mein Kontakt mit Franzosen mehr auf Treffen zum Tandem beschränkt. Es ist wirklich wahnsinnig schwer, in so einen Freundeskreis reinzukommen und mit Franzosen etwas zu unternehmen, aber nun scheint es, als ob ich es geschafft hätte - immmerhin habe ich einige Nummern. Hoffentlich ergibt sich hier in der nächsten Zeit mehr... Weil es gar so nett war, hatte ich keine Lust die letzte Métro zu nehmen und stürzte mich so gegen 2 Uhr ins Wagnis Nachtbus fahren. Eigentlich ist das Netz sehr gut ausgebaut und die Busse fahren alle 20-30 Minuten, aber dennoch hat es mit Umsteigen fast 2 Stunden gedauert, bis ich vom anderen Ende der Stadt bei mir war. Hätte ich auch fast Laufen können - wenn es nicht so kalt wäre...Kalt ist es auch in meinem Zimmer, denn die Heizung geht nicht so wirklich. Naja...mein Zimmer hat eben doch den gewissen Paris Charm, dass es vordergründig sehr nett ist, in Wirklichkeit aber alles irgendwie nicht so optimal funktioniert...
So, ich muss in 4 Stunden aufstehen und arbeiten ;( Ich hoffe, mal das ganze Schlafdefizit, was sich in so einer Woche in Paris unweigerlich ansammelt, mal morgen mittag nachzuholen. Vorausgesetzt natürlich, dass mein Nachbar, von Beruf Gesangslehrer, nicht wieder gerade dann seinen "begabtesten" Schüler bei sich hat, wenn ich schlafen will. Heute früh wollte ich eine schöne grasse matinée, so richtig in den Tag hineinleben, aber um 8.30 Uhr ging das Geklimper los. Und da die Wände hier so richtig aus drei Meter dicken Stahlbeton gebaut sind, hört man auch keinen Ton und kann schön weiterschlafen ;)

a+

Dienstag, 17. Oktober 2006

Resumée

Jetzt ist schon wieder eine Woche her, dass ich diese Seite auf den neusten Stand gebracht habe. Allerdings darf ich schon an dieser Stelle verkünden, dass das bald besser wird, denn ein Ende der technischen Misere ist in Sicht.

Und das war so: Als die Diagnose Festplattenschaden feststand habe ich mich auf den Weg zu einem einem Media-Markt-Pendant gemacht und wollte eine neue mitmehmen. Ging nicht, weil es nicht vorrätig war. Aber kein Problem, sie bestellen es und es ist innerhalb von zwei Tagen bei mir. Das war vor einer Woche...Nach zwei Tagen kam dann eine mail: tut uns leid, dauert noch zwei Tage. In diesen zwei Tagen war das Wochenende natürlich noch nicht mit eingerechnet, sodass das Päckchen dann gestern vor meiner Tür lag. Ich weiß auch nicht wie, aber irgendwie habe ich das Teil eingebaut und zum Laufen bekommen. Jetzt ist auf dem PC zwar nichts drauf außer Windows, aber immerhin...Als nächstes wollte ich mein neues Modem für Telefon/Internet konfigurieren - geht aber nicht mit deutschem sonder nur mit französischem Windows. Jetzt muss ich zu einem Franzosen gehen, das dort anschließen, dann wieder zu mir...eine Odysee. Aber immerhin bin ich zuversichtlich, dass ich ab Ende der Woche erreichbar sein werde...

Ansonsten hat sich nicht viel in der vergangenen Woche ereignet. Habe mich desöfteren mit David und zwei neuen Französinnen zum Sprachaustausch getroffen. Der Höhepunkt der Woche war Freitag die Inlineskate-Nacht in Paris. Vom Tour Montparnasse ging es auf gesperrten Straßen durch die ganze Stadt - an der Seine entlange, über viele Brücken, schöne Prachtavenuen und Plätze...Es war wirklich eine ganz eigenartiges Erlebnis, die Stadt aus dieser Perspektive zu sehen und sich in diesem Strom von hunderten von Menschen treiben zu lassen. Das Tempo war allerdings nicht von schlechten Eltern und als der Zug um 1.00 Uhr wieder am Montparnasse war, war ich schon ziemlich crevé - erledigt. Da ich aber die letzte Métro verpasst habe und keine Lust hatte auf den nächsten Nachtbus zu warten, bin ich dann noch durch die halbe Stadt gerollt, eher gestolpert, da ich kaum meine Füße hochbekommen habe. War ich fertig....Was in doppelter Hinsicht daran liegt, dass ich seit langem keinen Sport mehr gemacht habe.
Gestern war dann mein erster Sprachkurs, bei dem ich dann etwas in die Feinheiten der französischen Sprache (subjonctif passé, etc...für die Eingeweihten) eintauchen werde und so beginnt irgendwie langsam der Alltag. Die Stadt ist mir mittlerweile schon ziemlich vertraut und auch sonst werde ich mittlerweile ein echter parisien, esse brav bei jeder Gelegenheit baguette, gehe ohne zu Schauen bei jedem Ampelsignal über die Straße und trinke zum Essen ein Glas Wein ;) Es ist doch schön, wenn die Clichés doch irgendwie stimmen ;)

Bis bald!
Patrick

Dienstag, 10. Oktober 2006

Spontan sein...

Am Montag habe ich den Einstufungstest für die Sprachschule hinter mich gebracht. Der Französisch-LK in einem bayerischen Gymnasium macht sich da doch bezahlt und ich hoffe, in einen recht anspruchsvollen Kurs zu kommen.
Als ich um 20h aus der Schule kam und mich auf den Weg zur métro machte und nicht recht wusste, was ich noch mit dem Abend machen sollte, sah ich in der Straße ein kleines Theater. Kurz entschlossen bin ich rein, hatte Glück, dass just an diesem Abend auch die femmes savantes von Molière neu aufgenommen wurde und konnte nach Verhandlungen mit dem caissier auch einen modesten Tarif aushandeln, da ich nicht allzu viel Geld dabei hatte. Man muss wissen, dass die kleinen, privaten Theater in Paris wesentlich teuerer sind als die großen Staatlichen, da sie nicht so massiv finanziell vom Staat unterstützt werden.
Zum Stück kann ich nur sagen: beeindruckend! Sowohl die Schausspieler - alle frisch aus der Schauspielsschule, das Theater ist an eine Schule angschlossen - als auch die einfallsreiche Regie und das durchdachte Bühnenbild waren hervoragend! War wirklich ein schöner Abend!

à continuer...

Sonntag, 8. Oktober 2006

Von weißen Nächten und roten Dietern

Laptop funktioniert immer noch nicht, Telefonlinie ist tot - in technischer Hinsicht ist es im Moment hier ein Desaster. Ich hoffe, dass ich morgen meinen freien Tag dazu nutzen kann, den Laptop wieder zum Laufen zu bringen, um damit die Internet- und Telefonbox zu programmieren, dass ich auch wieder ein Telefon habe. Aber wie ich die Technik kenne, wird das sicher nicht alles reibungslos funktionieren und ich noch mich längere Zeit damit herumschlagen.

Davon abgesehen ist es in Paris aber wunderschön. Von Montag bis Freitag waren Julia und Tina mich besuchen - es war wirklich sehr schön, dass etwas Leben in meine Zivibude gekommen ist. Nach der Arbeit sind wir dann immer noch losgezogen und haben die Stadt unsicher gemacht. Waren auf dem Montmartre bei Amélie im Café, haben im quartier Odéon eine hervorragende Weinbar gefunden und so manche Flasche geleert ;)
Da ich das Wochenende die ganze Zeit unterweges war, habe ich noch gar nicht gemerkt, wie leer die Wohnung nun wieder ist. Am Freitag bin ich kurz entschlossen zur comédie francaise gegangen, in der Hoffung noch eine preisgünstige Karte zu bekommen. Auf dem Spielplan stand Cyrano de Bergerac und da an diesem Abend die réprise war, war das Haus ausverkauft. Allerdings werden kurz vor der Vorstellung noch Karten mit eingeschränkter Sicht für 5€ verkauft und dieses Wagnis bin ich eingegangen. Die Sicht vom äußersten Rand der Galerie war eigentlich in Ordnung, es wurde lediglich auf Dauer etwas unbequem, sich über die Brüstung zu beugen. Der Abend war es auf jeden Fall Wert - allein das Haus ist klasse - auch wenn die Inszenierung über weite Strecken etwas einfallslos war und ich weniger als erhofft verstanden habe (akkustisch und französisch) Naja...das wird hoffentlich noch besser und ich werde auf jeden Fall meine Tournee durch die Pariser Theater (ca. 300) fortsetzten.
Am Samstag war dann in der Innenstadt die nuit blanche , die weiße Nacht in der bis zum Morgengrauen in den Museen, Parks und auf den Plätzen der Stadt zeitgenössische Kunst präsentiert wird...Un grand spéctacle, wie der Franzose zu sagen pflegt. Auch wenn sich manchmal der Eindruck aufdrängte, dass die Kunst nur als willkommene Ausrede zum Partymachen diente und man sich über die Schönheit der modernen Kunst vortrefflich streiten kann - war es wirklich eine wahnsinnige Nacht. Etwa 2 Millionen Menschen auf den Straßen, der Place de la Conconde in blaues Licht getaucht, es war wirklich ein Eindruck, der die Zeit vergessen ließ. So war es dann die erste Métro um 6.00 Uhr, die mich nach Hause ins Bett brachte, das ich nach nach weniger als 2 Stunden wieder verlassen musste, um zu arbeiten. Naja...im Moment bin ich fit und ich werde wohl heute Mittag wieder mich auf Achse begeben, um heute Nacht so richtig auszuschlafen. Habe meinen Jahresausweis für das Musée d'Orsay bekommen und ich bin gespannt, was es dort zu sehen gibt.

Zuletzt muss ich von einer Sache berichten, die mich etwas beunnruhigt. Ich werde zur Zeit ständig von Schwulen angequatsch, sei es plump (on se connait de quelque part? - haben wir es denn nicht schon irgendwo mal gesehen?) oder subtiler - am Ende steht immer die Frage: On prend un verre ensemble chez moi? - Gehen wir bei mir daheim noch einen Trinken. Jetzt frage ich mich nur, ob -seitdem ich in Paris bin - meinen Style sich so tiefgehend geändert habe oder woran liegt das bitte? Wenn das mir mit Frauen passieren würde, würde ich mich ja geschmeichelt fühlen, aber so ;)
Tja...ich kann euch auf jeden Fall versichern, dass ich nicht das Ufer gewechselt habe und auch keine derartige Intention habe - ich hoffe, die Franzosen verstehen dass auch bald ;)

So....das Mittagessen erwartet gekocht zu werden
Salut
Patrick

Dienstag, 3. Oktober 2006

der mensch - sklave der technik

Wie sehr man doch mittlerweile abhängig von der Technik ist - diese Einsicht musste ich auf sehr unangenehme Weise machen... Mein fünf Jahre alter Laptop will nicht mehr, Festplatte hat sich zerschossen. Neben der Sorge um die ganzen Daten, die evtl. verloren gehen könnten, ärgert mich besonders, dass dieser Vorfall meine Schreiblust doch empfindlich beeinträchtig. Mein einziger Internet-Zugang liegt im Moment auf der Arbeit und dort bleibt einfach keine Zeit, diese Seite zu pflegen oder mails zu schreiben. Ich bin mittlerweile nämlich zum Buchhalter aufgestiegen, was neben mehr Verantwortung und Geld auf der anderen Seite auch viel Arbeit mit sich bringt. Deswegen schiebe ich ziemlich Überstunden und meine eigentliche Arbeit vor mir her. Naja...es hat sich einiges getan. In Zukunft werde ich auch mehrmals in der Woche über die Arbeit mit einem älteren französischen Herren, ehemaliger französischer Botschafter in Österreich, spazieren gehen. Bin gespannt, was ich über meinen künftigen Job so erfahren werde ;)

So, nun muss ich wieder an die Arbeit, sonst werde ich heute nicht mehr fertig. Die Zahlen die bei mir im Kopf kreisen machen mich eher fertig ;)

Herzliche Grüße
Patrick Lunz
Oberfinanzdirektor

Freitag, 22. September 2006

Die schönen Seiten des Zivi-Lebens in Paris

Die Arbeit als Zivi hat sicher nicht immer nur schöne Seiten, das gilt natürlich auch für den Job als Zivi in Paris. Fegen, Gießen, Birnen auswechseln, Kaffe kochen, Kopieren - das gehört auf beiden Seiten des Rheins zur täglichen Aufgabe und kann auf Dauer etwas vergessen lassen, dass das Leben auch eine intellektuelle Seite hat. Auf der anderen Seite hat man als Zivi in Paris das Privileg nach Dienstschluss in eine einzigartige, ja wahrscheinlich die lebendigste, vielfältigste und spannenste Stadt der Welt eintauchen zu können. Dazu kommt, dass man als Zivi bisweilen auch auf der Arbeit einzigartige Chancen geboten bekommt.

Gestern war ich, von meiner Arbeitstelle aus gesehen, im anderen Ende der Stadt, um dort bei einer Druckerei den Gemeindebrief abzuholen. Da mit 1000 Heften unter dem Arm das Métrofahren weniger bequem ist, durfte ich mir ein Taxi nehmen. So kam ich in den Genuss, mich 45 Minuten durch Paris chauffieren zu lassen und mich ziemlich wichtig zu fühlen ;). An der Opéra Bastille vorbei, auf der rue Rivoli das hôtel de Ville und das Louvre hinter sich lassend, auf den place de la concorde und auf die champs elysées einbiegend in Richtung arc de triomphe...Bezahltes sight-seeing, wo gibt es so etwas noch? Leider wird der Pfarrbrief nur alle vier Monate herausgegeben, aber nach der gestrigen Erfahrung werde ich mich dafür einsetzen, dass er in ein Wochenmagazin umgewandelt wird.

Der Hammer kam aber heute! Ich habe erfahren, dass in der deutschen Botschaft ein durch den Botschafter ausgerichter Empfang zum Abschied des Pfarrers stattfindet, der Anfang November Paris verlässt - und ich darf mit!!! Ich glaube, diesem Ereignis werde ich einen eigenen Bericht widmen. Ich bin schon wirklich sehr gespannt darauf, meinen zukünftigen Arbeitsplatz kennenzulernen ;) Man muss ja Träume haben...

a+

Mittwoch, 20. September 2006

Rückblick und Ausschau

Endlich finde ich die Gelegenheit auf eine ereignisreiche Woche zurückzublicken und mir zu überlegen, was ich mit dieser Woche so anfangen werde. Besonders hervorzuheben sind die journées du patrimoine, die am Wochenende die Stadt auf den Kopf stellten. Alle öffentlichen Gebäude, Ministerien, Museen hatten ihre Türen geöffnet und sich einiges für die Besucher einfallen lassen. Dafür habe ich sogar am Samstag morgen in Kauf genommen, auf meinen geliebten Schlaf zu verzichten und schon früh in die Stadt zu fahren, um die comedie française zu besichtigen, DEM Pariser ja französischen Schauspielhaus, bei dem die Akteure die Ehre haben sich les enfants de Molière zu nennen - Kinder Molières. Das haben sich allerdings leider mehr Leute als ich gedacht, deswegen waren dort die Anmeldelisten schon voll. Deswegen bin ich zwei Schritte weiter und habe mich bei der Schlange beim Palais Royal eingereiht, der das Kulturministerium, den conseil d'état und den conseil constitutionel beherbergt. Es war schon wirklich sehr beeindruckend, und für mich als Deutschen schon verwunderlich, wie die Damen und Herren im Ministerium wie Ludwig XIV Hof halten, logieren und arbeiten. Aber der Franzose an sich *g*, der Zeremoniel, Prunk und zur Schau gestellte Macht ganz gerne mag, hat sich nicht sonderlich daran gestört. Danach habe ich mit David, meinem Tandem-Partner, beim Sternen-Observatorium getroffen, aber die Schlange vor der Kuppel und die mir drohende Arbeit haben nicht mehr als einen kurzen Gang durch das Gebäude zugelassen.
Am Sonntag bin ich gleich nach der Arbeit losgezogen nach Bercy am anderen Ende der Stadt ins musée des arts forains. Das war wirklich sehr nett dort, in den alten Weindepots aus dem 19.Jhd wurde liebevoll ein Volksfest im Stil dieser längst vergangenen Zeiten aufgebaut und vermittelte einen guten Eindruck davon, wie es in Paris vor der "Hausmannisierung", der kompletten Begradigung und Zerstörung dieser alten Viertel ausgesehen haben könnte. Wirklich schade, dass auch fast alle dieser alten Weindepots platt gemacht wurden und durch Wohnhäuser und ein Büroviertel im Stil der Défense ersetzt wurden. Giganteske Architektur aus Glaß und Beton ersetzte die verwinkelten Gassen und Scheunen aus Stein. Über Geschmack lasst sich je bekanntlich streiten...
In der Nähe befindet sich die cinemathèque française, ein Filmmuseum das gleichzeitig auch Kino ist und in dem regelmäßig Veranstaltungen mit den Regisseuren stattfinden.
Montag ist dann schon traditionionsgemäß mein Behördentag. Scheckheft bei der Bank abholen, Telefon ummelden, bei der Sprachschule einschrieben, das kann bei der frz. Bürokratie schon zu einer tagfüllenden Aktivität ausdehnen. Aber dazu muss ich bei Gelegenheit noch einen eigenen Artikel schreiben. Nur so viel sei verraten: Wer über die deutsche Bürokratie schimpft, den lade ich herzlich mal hier nach Frankreich ein ;)
So...was gibt's noch zu sagen? Auf der Arbeit geht es aufgrund des Willkommensfestes am We und der Veröffentlichung des neuen Pfarrbriefes hoch her, so war ich heute kaum 5 Minuten daheim, bevor ich mich mit Jean-Marc, einem neuem Tandem-Partner, den ich über Internet kennenlernte, auf ein Bier getroffen habe. Deswegen werde ich nun für heute meinen Redefluss beenden und gelobe, das hier regelmäßiger zu pflegen...
Salut!
Patrick

Dienstag, 12. September 2006

la rentrée

asche über mein haupt. über eine woche nichts geschrieben und das schon in der anfangszeit, wohin soll das nur führen ;) naja...ich bin sicher, dass das in der nächsten zeit besser wird, auch weil ich mit flickr einen guten anbieter für meine bilder gefunden habe, die ich dann auch in der nächsten zeit hochladen werde. doch nun möchte ich wieder einmal zur feder greifen, um ein phänomen zu beschreiben, dass es so wohl nur in frankreich und in paris natürlich in seiner ausgeprägtesten form gibt.

ende august war eine seltsame ruhe in der stadt. die großen touristenschwämme haben die stadt verlassen oder konzentrieren sich nur noch an den neuralgischen punkten eifelturm, montmartre und louvre und die straßen waren - für paris verhältnisse - ziemlich ausgestorben. diese ruhe sollte sich als ruhe vor den sturm entpuppen, denn punktlich anfang september suchten die paris die stadt wieder heim. c'est la rentrée, sagt dazu der franzose und meint damit, dass nun wieder die pariser in die stadt stürmen, die sie im juni fluchtartig richtung campagne, der provinz, in ein ferienrefugium verlassen haben. mein weg zur arbeit hat sich dadurch deutlich erschwert, da ich an zwei lycées vorbeikomme, vor denen die schüler in guter alter celtis-manier vor der türe stehen und sich eine gaulois nach der anderen in existentialistischer vervollkommnung hereinziehen. kaum ein durchkommen... außerdem ist es extrem anzuraten, in diesen tagen keine papeterie aufzusuchen, wo einfach die hölle los ist. soviel kinder, die schulhefte wollen kann es doch gar nicht geben? der rentrée ist einfach omnipräsent, alle geschäfte werben damit, vor allem die bekleidungsgeschäfte scheinen ihr gesamtes werbebudget in einer woche zu verpulvern. da bekommt man zur dritten kinderhose die vierte geschenkt und das scheint auch ganz klug zu sein, wenn man bedenkt, dass die kindern jetzt für das kommende jahr eingekleidet werden. für den franzosen, zumindest für den pariser, beginnt das neue jahr nicht an silvester sondern mit dem schulbeginn. das einzige was noch fehlt ist das feuerwerk. die studenten lassen sich allerdings noch zeit, die uni geht wie in deutschalnd erst im oktober los, aber dennoch habe ich im quartier latin, dem studentenviertel, schon einige studis gesehen, die sich schon jetzt in die stadt verirrt haben. vielleicht bekomme ich dann die nächsten wochen etwas kontakt in das studentische milieu.

so, was geht denn diese woche in paris? heute abend verbringe ich auf der arbeit bei einer arbeitssitzung, die hier in frankreich durch den einen oder andern guten tropfen rotwein versüsst werden sollen. am mittwoch treffe ich mich mit david zu einem tandem - wirklich eine super sache um kontakte zu finden und seine sprache entscheident zu verbessern. am fr ist großes feuerwerk auf der esplanade de la défense, doch sylvester? und am nächsten we sind die journées du patrimoine, alle museen haben freien eintritt und einige - ansonsten geschlossene anlagen - öffnen dem besucher ihre pforten. mal schauen, wie das so wird - demnächst hier mehr

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Zuletzt aktualisiert: 26. Apr, 00:47

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