Dienstag, 9. Januar 2007

Réveillon

Wie die Zeit vergeht... Eigentlich bin ich ein strikter Gegner solcher leicht dahingesagten Allgemeinplätze. Dumm nur, wenn es stimmt... In der Tat ist es schon wieder länger als eine Woche her, dass ich nach einigen schönen Tagen in der Heimat inklusive Weihnachtsessen mit Familie und Klassentreffen mit celtis2006 wieder in München in das Flugzeug stieg. Oder soll ich lieber Flieger sagen? Nein, ich glaube Cesna wäre der Größenordnung nach wohl die richtige Beschreibung der Lufthansa-Maschine, die mich von Franz-Josef Strauß nach Charles de Gaulle beförderte. Ich breite dieses Punkt so aus, um zu verdeutlichen, dass es in der Geschichte der Luftfahrt wohl eine Zeit gab, in dem es wohl noch keinen Autopiloten beim Landeanflug gab, sondern der Kapitän noch selbst Hand anlegte - zumindest fühlte sich die Landung so an ;)
Immerhin kam noch rechtzeitig zu Sylvester in die Stadt, um mich mit David auf dem Montmartre zu treffen und einem atemberaubenden Feuerwerk beizuwohnen. Zum Glück könnt ihr nicht sehen, wie meine Nase immer größer wird und an den Bildschirm stößt, denn wenn ich ehrlich sein soll, war das Feuerwerk eher Mittelmaß. Um ganz ehrlich zu sein.... Es gab gar kein Feuerwerk, denn der Franzose an sich, in diesem Fall die Stadt Paris, verballert ihren Etat lieber am Nationalfeiertag, den 14.Juli. Na gut, immerhin wusste ich das schon vorher und versuchte nicht wie die Touris meinen Hals in den Nacken legend verzweifelt den Himmel abzusuchen und mir dabei eine Zerrung im Genick zuzuziehen, deshalb hielt sich die Entäuschung in Grenzen. Dennoch schon komisch zu sagen: In Hambach gibt es an Sylvester, wenn auch nur am Himmel, mehr zu sehen. A propos Touristen: Ich war schon leicht überrascht vor Sacre Coeur zu stehen und die Masse: "Zehn, Neun, Acht, ..." herunterzählen zu hören. Spreche ich wirklich schon gut Französisch, dass mein Gehirn mir im Französischen vorspiegelt, meine Muttersprache zu hören? Ein Blick in die Menge machte diese nette Illusion zunichte, denn wie es schien fuhren sämtliche deutschen Busunternehmen an Sylvster nach Paris und luden ihr Klientel auf dem Montmartre ab, sodass ich mich fast ausschließlich unter Landsleuten wiederfand. Neben der Sprache machte mich darauf mein mittlerweile sehr geschulter und zuverlässiger Nationalitäten-Erkennungs-Blick aufmerksam. Paris als kosmopolitische Stadt bietet die optimalen Voraussetzungen während einer langweiligen métro-Fahrt "Woher komme ich?" zu spielen und es wirklich witzig, sich den Eigenheiten und feinen Unterschieden zwischen den Nationalitäten bewusst zu werden. Wie gesagt: Das waren Deutsche ;) Nun ja, ihr seht wie ich vom Thema Sylvester abschweife...Allzu umwerfend war es leider nicht, da lässt sich es in Deutschland ebenso gut feiern. Naja...aber wenn man schon mal in kleines Apart hat, dann möchte man das dennoch probieren.
Mittlerweile hat mich der Alltag wieder mehr als im Griff, heute gleich ziemlich Überstunden geschoben und 10 Stunden auf der Arbeit verbracht. Davon allerdings zwei sehr amüsante und spannende mit M. Fouchet, meinem 94-jährigen Konversationspartner. Was er erlebt hat...Unglaublich...Ich glaube, dazu müsste ich doppelt so alt werden um annährend so viele Geschichten erzählen zu können...
So, nun aber genug erzählt, das Apart will aufgeräumt werden. Das will es eigentlich seit einigen Tagen, aber ich fürchte, heute gibt es keine Ausflüchte mehr ;)
Bald mehr!

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Zuletzt aktualisiert: 26. Apr, 00:47

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