Monatszusammenfassung

Angesichts des fortgeschrittenen Monats und trotz der fortgeschrittenen Uhrzeit und der Tatsache, dass ich eben auf dem Empfang der deutsch-französischen Industrie- und Handelskammer wohl 2-3 Gläßer zu viel Champagner getrunken habe, versuche ich aus der letzten Ecke meines Gedächtnises die Erlebnisse des letztenden Monats herauszuholen...Das kann heiter werden...Bon, je m'en fous...Alles begann Anfang des Monats mit der Fortbildung zum Animateur für deutsch-französische Jugenbegegnungen. St-Cheron
Eine Woche machte ich mich nach St. Chéron auf in eine nette kleine Jugendherberge, um dort mit 15 deutschen und französischen Jugendlichen in die Geheimnisse des deutschen und französischen Jugendrechts (die Franzosen sind wesentlich strenger), der interkulturellen Gruppendymnamik, der Ersten Hilfe, Projektplanung eingeweiht zu werden. Leider kann ich wegen der Arbeit nicht an den weiterführenden Seminaren teilnehmen, aber vielleicht klappt es trotzdem im Sommer vielleicht eine deutsch-französische Jugendbegegnung zu leiten. War wirklich eine sehr schöne Woche mit neuen Bekanntschaften und vor allem eine Woche außerhalb dieser wunderbaren aber manchmal doch anstrengenden Stadt. Umso schöner war es nach einer Woche lustigem Landleben wieder in die Hauptstadt zurückzukommen und vom kulturellen Angebot und Nachtleben profitieren zu können. War in einer grauenhaften Inszenierung von "Leonce und Lena" im Chaillot - bekannt für seine modernen Ansätze - aber diesesmal war es wirklich schrecklich. Ansonsten habe ich viel für meine Bewerbungen fürs Studium gearbeitet, zuerst alle Informationen zu Bewerbungsverfahren etc. gesammelt und sogar schon die ersten lettres de motivation, diese schrecklichen Motivationsbriefe geschrieben, in denen man über Seiten hinweg die herausragende Qualität des Studienangebots und seine eigenen geradezu astronomisch grandiosen Fähigkeiten heraustreichen muss...Das hängt mir echt langsam zum Hals heraus, hier für den Zivi war es schon die gleiche Geschichte. Naja...jetzt habe ich eine Grundfassung, für die nächsten werde ich einfach das bewährte "Kopieren-Einfügen-Anpassen-Verfahren" anwenden - das spart Nerven und Zeit. Was war ansonsten erwähnenswert im Monat März? Aktivivitäten wie ein Louvre-Besuch, so komisch wie sich das nun anhört, sind nach 6 Monaten Paris eben nicht mehr so erwähnenswert, auch wenn vor allem Nike mich immer wieder in ihren Bann zieht. Nike
Ist sehr beindruckend, wenn man die Treppen in Richtung dieser kraftvollen Statue hochsteigt. Noch schöner wäre es, wenn man die Treppe für sich hätte, bisher fand ich mich immer mit 20 italienischen (wollte ich die Clichés bestätigen würde ich das Adjektiv "lärmend" hinzufügen) Schulklassen dort wieder. Haben die immer gerade Wandertag wenn ich ins Louvre gehe - langsam glaube ich an Verschwörungstheorien.
Da fällt mir eine lustige Geschichte ein: In der Nähe des Louvre befindet sich das Pariser Büro des Spiegel. Frei nach dem Motto: "wenn ich schon in der Nähe bin", habe ich einfach geklingelt und den Chef mitten aus seinem Artikel gerissen. Als ich jedoch erzählte, dass ich eben meinen Zivi in Paris mache, war er allerdings hellauf begeistert, weil er auch für 30 Jahren seinen Zivi schon in Frankreich machte. Ein Praktikum für den Spiegel? Nein, das würde leider nicht gehen, aber ich möge doch nochmal in 2 Wochen vorbeikommen, da könnten wir auf Spesen des Spiegel gut Essen gehen. Und einen Tipp habe er noch: Schreiben Sie doch für ihre Regionalzeitung, die sind sicher froh einen Mann vor Ort während der Präsidentschaftswahlen zu haben. Gesagt, getan. Ein Anruf bei der Mainpost und schon hatte ich von der Politikredaktion den Auftrag zu einer Reportage über die Pariser Jugend vor den Präsidentschaftswahlen. Habe heute mit der Arbeit angefangen und habe mich bei der Gelegenheit etwas in der Sorbonne herumgetrieben - wirklich eine wunderschöne Uni. Am Wochenende werde ich mich etwas in die Vororte wagen, dort wo im Herbst 2005 die Autos brannten, um eine andere, nicht unbedingt akademische Sichtweise der Dinge einzufangen. Dann alles in einen Topf werfen, schön die Zitate verrühren - fertig. Dürfte in etwa zwei Wochen veröffentlicht werden.GrandHotel1
So, jetzt habe ich mich bis zum heutigen Tag vorgearbeitet - fehlt lediglich der heutige Abend. Zur Vorgeschichte kann ich auf den Artikel vom 20. Dezember verweisen, denn im Endeffekt spielte es sich wieder genauso ab, d.h. die die drei Zivi-Kardinalstugenden Post holen, Wichtiges herausfischen, Chef überzeugen mitzudürfen, haben sich wieder bewähren müssen. Die deutsch-französische Industrie- und Handelskammer hatte zum Empfang ins "Le Grand Hôtel", einem der besten Häuser am Platz, in der Nähe der Oper geladen und der Zivi hat sich wieder reingeschlichen. Ich habe ja mittlerweile schon einiges in Paris gesehen, aber das stellte einfach alles in den Schatten. Ich lasse am besten ich die Bilder sprechen:

GrandHotel2

Es war einfach wieder sehr amüsant mit der Generalsekretärin des OFAJ zu plaudern, Jakobsmuscheln zu essen und dabei zwei, drei, vier oder fünf Gläßer Champagner zu trinken. Hilfe...ich versnobbe hier zunehmend....Keine Angst, ich bleibe schon auf dem Boden, dafür sogar die heimischen Zustände in meiner Ziviwohnung, in der keine Rede von Kaviar sein kann, ich im Gegenteil froh sein kann, wenn ich etwas essbares im Kühlschrank finde. Deswegen nehme ich solche Gelegenheiten sehr gerne wahr, denn wie sagte einmal ein Mitarbeiter der Botschaft zu mir: "Wer nach so einem Abend hungrig und durstig nach Hause geht ist selbst schuld." In diesem Sinne: Prost - ich werde jetzt auf Wasser umsteigen ;)

P.S Ich habe mir eben den Artikel durchgelesen und hoffe ihn weitgehend von den mannigfaltigen Schreibfehlern und halbangefangen Sätzten befreit zu haben - war doch wieder etwas spät gestern...

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Zuletzt aktualisiert: 26. Apr, 00:47

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